Beiträge & Geschichten des SV 1911 Traisa e.V.

Badminton

Birgit Fladda und Thomas Heck gewinnen ihr erstes Mixed-Turnier

​Linkshänder, Laut, Lauffaul….

 

Als Birgit im Januar 2022 im Punktspiel gegen Messel zum ersten Mal im Mixed neben mir stand, muss ich sie ziemlich abgeschreckt haben.
“Ist der immer so laut? Hat der ein Problem?”, soll sie hinterher gefragt haben. Dabei war ich – ehrlich, … schwör! – total friedlich.

Mittlerweile hat Birgit sich an meine gelegentlichen Schreianfälle gewöhnt und so wagen wir in der Nacht auf den 1. Mai unser erstes Turnier.
Das Hexennachtturnier in Simmern im Hunsrück besuche ich seit fast drei Jahrzehnten aber diesen verdammten Wanderpokal habe ich in all den Jahren noch nie gewonnen. Diesmal sind allein in der Hobbyklasse 25 gemischte Doppel am Start.
Gespielt wird nach Schweizer System – das heißt: Wer gewinnt, trifft von Runde zu Runde auf stärkere Gegner.

Unsere Mission droht früh zu scheitern.
Im ersten Match treffen wir auf zwei alte Hasen, die uns mit ihrem Netzspiel schrecklich unter Druck setzen – 18:21.
Kurze Besprechung, wir ändern unsere Taktik und übernehmen selbst die Initiative. Mit 21:13, 21:7 läuft es plötzlich wie am Schnürchen.

Gegner Nummer 2 sind zwei Junioren aus Stromberg. Technisch gut, aber viel zu nervös.
Wir halten den Ball im Spiel und warten auf Fehler der Gegenseite, die zuverlässig kommen – 21:9, 21:12.

Weiter geht es gegen zwei Trierer Studenten, die beeindruckend schmettern. Doch bringt man den Ball irgendwie unfallfrei zurück, wird es ein offenes Spiel.
Ich fluche wie ein Kesselflicker – aber Birgit weis mittlerweile, dass das ein gutes Zeichen ist.
Und sie strahlt genau die Ruhe und Souveränität aus, die wir jetzt brauchen.
Der erste Satz ist eng, im zweiten erlischt die Gegenwehr.
Fladda/Heck stehen plötzlich auf Platz 1 der Setzliste. Nur noch 3 Teams sind jetzt ungeschlagen.

Gegner Nummer 4 ist ein harter Brocken und sehr angriffslustig – wir laufen ständig einem Rückstand hinterher, 18:21.
Im 2. Satz wird’s lautstark. Birgit wird später behaupten, ich hätte unsere Gegner in die Flucht geschrien. Was natürlich nicht stimmt – ich brauche hinterher bloß zwei Halsbonbons. Und eigentlich auch einen neuen Arm, denn so viel Schmettern bin ich nicht gewöhnt.
Aber wir behalten trotz aller Probleme die Nerven und drehen das Spiel mit 21:19, 21:17.

Spiel Nummer 5 ist quasi das Finale.
Die beiden einzigen noch unbesiegten Mixed treffen aufeinander. Fladda/Heck gegen Scholtysek/Krummrich aus Mainz.
Im ersten Satz fällt uns nicht viel ein. Krummrich smasht bei jeder Gelegenheit und Scholtysek tötet jeden Netzball;
wir können das Ding nur noch aufheben – 10:21.
Wieder müssen wir unsere Taktik ändern. Aber das ist in dieser Nacht unsere große Stärke – wir bleiben fokussiert, auch wenn es richtig schlecht läuft.
Die gegnerische Dame wird nun nach hinten gelockt und ein paar Mal gezielt abgeschossen. Ich schmettere mit den Resten, die mal mein Oberarm waren.
Und Birgit tötet am Netz alles, was noch zurückkommt – 21:15.
Scholtysek ist angesichts unserer neuen Taktik zunehmend entnervt, auch ihr Partner macht im dritten Satz zunehmend Fehler – 21:12.

Fazit:
Nach so ca. zehn vergeblichen Anläufen wandert der Hexennacht-Pokal endlich in die richtigen Hände.
Und wir wissen, wo wir nächstes Jahr die Nacht zum 1. Mai verbringen.

Ein Bericht von Hecki